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Lehrende der Erwachsenen- und Weiterbildung: Beschäftigungsbedingungen, Qualifikationen und Kompetenzen

Logo des Projekts TAEPS

Bildung ist ein lebenslanger Prozess, der für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft von großer Bedeutung ist. Das Lehrpersonal der Erwachsenen- und Weiterbildung spielt dabei eine wichtige Rolle. Mit der TAEPS-Studie möchten das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) und das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) mehr darüber erfahren, wie Lehrende in der Erwachsenenbildung ihre Weiterbildungsveranstaltungen gestalten, welche Überzeugungen sie in Bezug auf das Lehren und Lernen haben und wie ihre berufliche Situation aussieht. Hadjar Ghadiri-Mohajerzad aus dem DIE stellt das Vorhaben vor.

Das Personal ist der entscheidende Faktor dafür, dass die Erwachsenen- und Weiterbildung die Ziele erreicht, die Teilnehmende, Anbietende und Kunden von ihr erwarten. Das Engagement, die Qualifikationen und Kompetenzen sowie die Tätigkeitsprofile der Lehrenden sind entscheidend für die Qualität und den Erfolg von Bildungsprozessen. Der Nationale Bildungsbericht (Autorengruppe Bildungsberichterstattung, 2022) liefert wesentliche Informationen über die Tätigkeit des Lehrpersonals der Weiterbildung. Im quartären Bildungsbereich sind fast 90 Prozent der Beschäftigten pädagogisch in der Lehre, der Weiterbildungsberatung, der Programmplanung oder der Teilnehmerbetreuung tätig, sehr häufig auf der Basis von Honorarverträgen.

Allerdings ist das Wissen um die berufliche und soziale Situation von Lehrenden in der Erwachsenen- und Weiterbildung, im Vergleich zu Schullehrkräften, gering. Einzelne Studien zum Weiterbildungspersonal liegen zwar  vor, aber das Wissen über die Veränderung von Beschäftigungsbedingungen, Qualifikationen und Kompetenzen der Lehrkräfte ist bislang lückenhaft. Aktuell ist dieses Desiderat umso gewichtiger, weil damit auch Informationen fehlen, wie im Zusammenspiel von Politik, Wissenschaft und Berufs- und Trägerverbänden die Arbeitsbedingungen verbessert und wie die Kompetenzen der Lehrkräfte gefördert werden können, um der hohen Verantwortung gegenüber den Weiterbildungsteilnehmenden gerecht zu werden. Diese Beobachtungen sind unter anderem Anlass für das Projekt TAEPS.

Was ist TAEPS?

TAEPS steht für „Teachers in Adult Education – a Panel Study“. Mit der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Längsschnittstudie TAEPS bringen das DIE und das LIfBi ihre Expertise in der Erforschung des Weiterbildungspersonals zusammen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf die soziale Lage, sondern auch auf pädagogische und fachliche Qualifikationen und Kompetenzen, z.B. im Umgang mit digitalen Medien.

Worum geht es in TAEPS?

TAEPS untersucht die Felder Qualifikationen, Beschäftigungsbedingungen, Kompetenzen sowie Weiterbildungsvorstellungen und -aktivitäten des Personals in der Weiterbildung. Auf der Grundlage von Adressdatenbanken werden Weiterbildungseinrichtungen, Betriebe und Verwaltungen kontaktiert. Um die Erwachsenen- und Weiterbildung möglichst flächendeckend abzubilden, wurde in Vorbereitung ein Kataster der Weiterbildungsanbieter in Deutschland erstellt (Schrader & Martin, 2021). Für das Jahr 2021 wurden fast 60.000 öffentliche, kommunale und private Anbieter, darunter auch Solo-Selbstständige, identifiziert. Die TAEPS-Erhebung beginnt im Sommer 2022 mit einer Einrichtungsbefragung, an die sich eine Lehrkräftebefragung anschließt. Bundesweit sollen mehrere tausend Beschäftigte in allen Kontexten der Weiterbildung – von den Volkshochschulen über gemeinschaftsorientierte und kommerzielle Einrichtungen bis hin zu Betrieben – über einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren begleitet werden.

Quellenangaben

Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2022). Bildung in Deutschland 2022: Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zum Bildungspersonal. wbv Media. 

 

Schrader, J. & Martin, A. (2021). Weiterbildungsanbieter in Deutschland: Befunde aus dem DIE-Weiterbildungskataster. Zeitschrift für Weiterbildungsforschung, 44(3), 333–360. https://doi.org/10.1007/s40955-021-00198-z

Weitere Informationen entnehmen Sie der  Projektwebseite.

CC BY-SA 3.0 DE by  Hadjar   Ghadiri-Mohajerzad (August 2022)


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