Folge 3: Informationskompetenz
Wir lesen in der Zeitung über Politik, hören Radio, nutzen den Fernseher und befragen natürlich das Internet, um Informationen zu bekommen und uns eine eigene Meinung zu bilden. Außerdem tauschen wir uns mit anderen Menschen aus und diskutieren Informationen, Daten und Fakten. Aber nicht alle Informationen, die wir finden, sind richtig, zu den meisten geäußerten Positionen gibt es auch eine Gegenposition und manche belegte Fakten ergeben in einem falschen Zusammenhang keinen Sinn mehr. Hier hilft Informationskompetenz weiter - die Fähigkeit Wissenshunger zu entwickeln, Informationen zu finden, diese zu strukturieren und zu bewerten und letztlich effektiv nutzen zu können. Mit ausreichender Informationskompetenz können wir uns eigene Meinungen, die auf belegten Fakten beruhen, bilden, uns vor Fake-News schützen und Populismus erkennen. In dieser Dossierfolge haben wir Ihnen hierzu Informationen, Unterrichtsmaterialien und vieles mehr zusammengetragen.
Wenn Sie etwas ergänzen möchten, schreiben Sie uns gern an info@wb-web.de.
Wissensbausteine
Spiele für mehr Informationskompetenz
e-Bert - Spiel gegen Fake News & Hate Speech
Das Spiel simuliert einen Chatverlauf, in dem Sie als Spieler*in mit verschiedenen Posts konfrontiert werden, auf die Sie auf verschieden Art und Weise reagieren können. Nach jeder Spielrunde bekommen Sie eine Rückmeldung zu Ihrer Argumentationsstrategie und Vertiefungsmöglichkeiten. Eine Spielrunde dauert etwa 10 Minuten. Aktuell (April 2021) können Sie als Spielthema zwischen Klimamythen oder europafeindliche Parolen wählen.
Das Spiel ist variable entweder im Facebook-Messenger oder als Browser-App spielbar und richtet sich an alle Interessierten, die sich für gute Debatten im Netz und darüber hinaus einsetzen möchten.
e-Bert ist ein kostenloses Angebot der Friedrich Ebert Stiftung.
Spiel Fakefinder
Das Browserspiel Fakefinder kann dabei unterstützen, Fakten, Satirebeiträge und Unwahrheiten klar voneinander unterscheiden zu lernen. In einem Chatverlauf werden verschiedene Internetfunde in Bildern oder kurzen Texten gepostet, die die Spielenden aufgrund ihrer Quellen bewerten müssen. Nach jeder Antwort folgt eine Reaktion, warum die Quelle glaubhaft ist oder eben nicht.
Das Spiel Fakefinder vom Südwestdeutschen Rundfunk (SWR) richtet sich an Kinder und Jugendliche, aber auch an deren Eltern, Lehrkräfte oder sonstige interessierte Personen, die Informationen kritisch hinterfragen möchten und lernen wollen einzuschätzen, wie man Fake und Fakt voneinander unterscheidet.
Gegen Fake-News
Infografik: Fake News erkennen
Klicken Sie auf die Infografik, um sie zu vergrößern!
Fake News erkennen (Infografik: International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA) Die Infografik ist insgesamt unter CC-BY 4.0 licence veröffentlicht, einzelne Icons können unter die licence for Flaticon fallen.)
Digitalcheck NRW
#Digitalcheck NRW hat einen Selbsttest entwickelt, der es allen Nutzer*innen kostenlos ermöglicht, die eigenen Medienkompetenzen zu testen. Sechs verschiedene Themenfelder stehen dafür zur Verfügung, die in jeweils unterschiedlichen Levels durchgearbeitet werden können. Eine detaillierte Auswertung beleuchtet die eigenen Ergebnisse und ein vielfältiges Weiterbildungsangebot (auf NRW bezogen) ermöglicht die weitere Beschäftigung mit verschiedenen Themen.
Fake News in Social Media erkennen
#DigitalCheckNRW hat eine Seite veröffentlicht, auf der Tipps und Links zusammengetragen sind, wie Nachrichten in Social Media Kanälen auf ihren Wahrheitswert überprüft werden können. Von digitalen Nachrichtentests, Beratungsplattformen, über den richtigen Umgang mit Falschnachrichten, bis hin zu Multimediabeiträgen und einem Glossar für Fortgeschrittene finden sich zahlreiche Materialien, Links und Tools auf der Seite, mit deren Hilfe ein sicherer Umgang mit Fake News möglich wird.
Grundkurs Desinformation
Fake News im Internet
Was kann die Erwachsenenbildung tun, um Fake-News zu begegnen? Dieser Frage stellt sich Martin Merkt vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung e. V. in seinem Beitrag für die Ausgabe Fakt und Fake der Zeitschrift weiter bilden.
Den Einzelbeitrag von Martin Merkt können Sie hier als PDF herunterladen.
Die vollständige Ausgabe der weiter bilden Fakt und Fake finden Sie hier.
Linkliste der bpb zu Fake News
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat 2018 eine umfangreiche Linkliste zum Thema Fake News verfasst. Die Angebote sind aufgeteilt in "Angebote zur Medienbildung" und "Angebote zur politischen Bildung". Außerdem verweist die Linkliste auf die Unterseiten zu Hate Speech und Cyber-Mobbing.
Wem kannst du trauen?
Mimikama
Der Österreichische Verein Mimikama, der im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus arbeitet, setzt sich für Aufklärung über Internetmissbrauch ein. Sein Slogan lautet: "zuerst denken - dann klicken". Auf der Seite mimikama.at werden Fake-News aufgedeckt, Warnungen zu Internetbetrug veröffentlicht und populäre Themen durch umfangreiche Recherche von verschiedenen Seiten beleuchtet, damit Nutzende sich eine eigene Meinung bilden können, die auf echten Fakten und nicht auf Stimmungsmache beruht.
False Balance oder falsches Gleichgewicht
Im Gegensatz zu Fakenews gibt es auch wahre Informationen, die aber durch ihre Darstellung in den Medien eine falsche Gewichtung bekommen und dadurch in der Bevölkerung verzerrt und schlimmstenfalls fehlerhaft wahrgenommen werden - dieses Phänomen nennt man "False Balance" oder "Falsches Gleichgewicht".
Beispiel: In einer Talkshow werden zwei Personen mit unterschiedlichen Positionen eingeladen. Die eine Person vertritt die Position von insgesamt 96 Kolleg*innen und eine andere Person vertritt ihre eigene Position, die sie mit zwei anderen Menschen teilt. Die Zuschauer der Talkshow bekommen das Gefühl, hier werden zwei Positionen gleichgewichtet also 50:50 gegenüber gestellt. In Wirklichkeit besteht aber ein Verhältnis von 97:3.
Interview mit Prof. Sven Engesser
Im Gespräch mit Sven Engesser, Professor für Wissenschafts- und Technikkommunikation an der Technischen Universität Dresden, arbeitet das Redaktionsteam von MDR Sachens-Anhalt heraus, was das Problem der Vermischung von Fakten und Meinungen ist.
Phänomen Filterblase
Gegenrede - Gegen Hass im Netz
Was tun gegen Fake News und Hetze im Netz?
Das ARD Wissenschaftsmagazin Planet Wissen hat sich in einer einstündigen Sendung damit beschäftigt, was Nutzende tun können, um sich Fake News oder Hetze im Netz entgegen zu stellen, denn das Nichtstun von anderen ist für Geschädigte von Fake News und Hetze oft die schlimmste Erfahrung. Professor Wolfgang Schweiger, Kommunikationswissenschaftler an der Uni Hohenheim teilt als Experte sein Wissen auf dem Gebiet.
Künstliche Intelligenz
KI-Kompetenz
Birgit Aschemann aus der Redaktion von erwachsenenbildung.at hat sich Gedanken darüber gemacht, wie ein kompetenter Umgang mit künstlicher Intelligenz aussehen kann und soll. In diesem Video formuliert sie zehn Aspekte, die für eine KI-Kompetenz bei Erwachsenenbildner*innen wichtig sind.
Medienkompetenz
Lehrmaterialien Digitale Grundbildung
Auf dieser Seite finden Sie neben Tools zum Kompetenz-Checks, Handlungsanleitungen, Checklisten und vieles mehr zur Unterrichtsvorbereitung.
Die Materialien beziehen sich auf drei Ebenen, in denen Digital Literacy stattfinden kann:
- digitale Grundbildung als eigenständiger Lehr-Lerninhalt
- Digitale Grundbildung als Querschnittsaufgabe
- Digitale Grundbildung für Lehrende als Zielgruppe
- weitere Materialien
Medien Effekte
Agenda Setting
Dieser Ansatz beschreibt die Korrelation zwischen der Medien- und Publikumsagenda. Themen, die in Massenmedien viel Aufmerksamkeit erhalten, ziehen in politische und gesellschaftliche Diskussionen ein. Die Medienagenda beeinflusst die Publikumsagenda. Der Verlauf des Agenda-Setting-Prozess lässt sich mit verschiedenen Modellen erklären:
Kumulationsmodell: Je intensiver die Berichterstattung über ein Thema, desto höher dessen Ranking in der Publikumsagenda. Die Beziehung zwischen der Intensität der Thematisierung und dem Problembewusstsein des Rezipienten verläuft linear.
Schwellenmodell: Es erfordert ein Mindestmaß an Berichterstattung, um ein Thema auf der Publikumsagenda zu platzieren. Andernfalls wird das Thema von der Bevölkerung nicht beachtet.
Beschleunigungsmodell: Katastrophen, Skandale oder aktuell eine Pandemie wirken als Trigger (Events). Hierbei reagiert das Publikum überdurchschnittlich schnell und intensiv auf die Thematisierung in der Berichterstattung der Medien.
Trägheitsmodell: Ab einem bestimmten Punkt treten Abnutzungserscheinungen eines Themas auf. Die Themenrelevanz nimmt nur noch unterdurchschnittlich zu.
Echomodell: Obwohl z.B. die Berichterstattung über eine Katastrophe ab einem Zeitpunkt relativ stark abnimmt, verbleibt das Thema sowohl in der Publikumsagenda.
Spiegelungsmodell: Hierbei bestimmt die Publikums- die Medienagenda.
Die Agenda Setting-Effekte erfordern neben der Medienberichterstattung die direkte Konfrontation mit einem Thema im Alltag. Der Grad der Sichtbarkeit und der Auffälligkeit ist hierbei ausschlaggebend. Die Wirkung wird differenziert und erklärt mit Inhalts-, Nutzungs- Bindungs- und Kontextwirkungen.
Quelle: MEDIENEFFEKTE (o.J.). AGENDA SETTING.
Reziproke Effekte
Der Begriff beschreibt die wechselseitigen Effekte zwischen Medien und Rezipienten, ausgehend davon, dass Medienpräsenz (Medienagenda) diejenigen beeinflusst, über die berichtet wird. Deren Reaktion löst daraufhin eine weitere Medienpräsenz aus.
Quelle: MEDIENEFFEKTE (o.J.). REZIPROKE EFFEKTE.kopiere ich morgen hierhin SW
Datenschutz und Privatsphäre
Datenschutz: Was Lehrende zum Umgang mit personenbezogenen Daten in der digitalen Welt wissen müssen
Was müssen Dozentinnen und Dozenten beachten, wenn sie mit personenbezogenen Daten umgehen? Was sind personenbezogene Daten und wo fallen sie an? Diese Handlungsanleitung beschreibt Situationen, in denen Lehrende auf den Datenschutz achten müssen und listet auf, was dabei zu berücksichtigen ist.
Nein zu Datenklau: Weshalb und wie Sie einen VPN nutzen sollten
Als Lehrperson sind Sie im Alltag oft darauf angewiesen, die Netzwerke in öffentlichen Bildungsstätten zu nutzen. Diese sind oftmals aber nicht ausreichend gesichert und können im schlimmsten Fall sogar eine Gefahr für Ihre Sicherheit darstellen. Was viele nicht wissen: Es ist relativ einfach, sich diesbezüglich abzusichern. Mit einem VPN verschlüsseln Sie Ihren gesamten Datenverkehr und schützen Ihre Privatsphäre. Was ein solches Programm kann und wie es Ihnen im Alltag hilft, erfahren Sie in diesem Artikel.