Lernen mit
allen Sinnen ist in der Praxis ein gerne benutztes Schlagwort. Wie es genau
funktioniert, haben Forscher am Max-Planck-Institut für Kognitions- und
Neurowissenschaften in Leipzig untersucht. Sie interessierten sich
dafür, ob es leichter ist, sich Worte in einer fremden Sprache zu merken, wenn
das Gehirn sie mit einer Sinneswahrnehmung verknüpft. Studienteilnehmer konnten
sich am besten an einen Begriff erinnern, wenn sie ihn mit einer eigenen Geste
ausdrückten. Hilfreich war zusätzlich, das Wort anzuhören oder ein Bild davon
zu betrachten. Einzelne Sinne beim Lernen zu aktivieren, war weniger wirksam.
Wenn der gelernte Begriff nach der Lernphase gebraucht wurde, wurden die
Regionen im Gehirn aktiv, die zuvor beim Lernen beteiligt waren. Der
zusätzliche Input durch die Gesten sorgt offenbar dafür, dass Begriffe besser
im Gehirn gespeichert werden. Lernen mit allen Sinnen ist also nicht nur eine
Floskel.
Die als
Wohnzimmertechnik manifestierten Realitätsbrillen sollen zukünftig eingesetzt
werden, um im Anlagen- und Maschinenbau die berufliche Bildung zu unterstützen.