Handlungsanleitung
Lernmanagement-Systeme (LMS) versprechen die Erfüllung aller E-Learning-Wünsche: Kurse können angelegt, Materialien hochgeladen, Kommunikationswerkzeuge aktiviert und Lernende für diese Elemente freigeschaltet werden. Doch wie kann ein Lehrender ein solches System optimal gestalten und mit Inhalten füllen?
LMS können auf vielfältige Art und Weise genutzt werden: für die Verteilung von Aufgaben und das Entgegennehmen der Lösungen der Lernenden oder auch für die Kommunikation zwischen den Teilnehmern, den Dozenten und den Lernenden. Hier erhalten Sie grundlegende Informationen zu Rollenkonzepten, methodisch-didaktischer Gestaltung und zur Sequenzierung der Inhalte.
Rollenkonzepte
Nach dem Informations- und Nutzungsbedarf der Besucher kann man typische Rollen festlegen. Danach gibt es:
- die Lernenden, die in erster Linie die Zielgruppe der Plattform sind,
- Entwickler und Bildungsmanager, die Bildungsmaßnahmen planen,
- Administratoren, die für die technische Betreuung der Seite verantwortlich sind,
- Dozenten/Lehrende, die die Verantwortung für einzelne Kurse tragen und zugleich auch das Lehrmaterial zusammenstellen
- Tutoren/Betreuer, die für die Unterstützung der Dozenten hinsichtlich der Kursbetreuung verantwortlich sind
- Content-Entwickler/Autoren, die die Lerninhalte medial aufbereiten.
Methodisch-didaktische Gestaltung
Der Inhalt von Lernplattformen kann folgende Formen haben:
- zu erledigende Aufgaben
- Fragen
- narrativen Elementen (Stories)
- einem Hypertext, der einen Gegenstand aus multiplen Perspektiven betrachten lässt
- interaktiven Übungen oder Simulationen
Je nach Art der Umsetzung sind unterschiedliche Lernmodelle möglich: Fragen und interaktive Übungen fördern z. B. das entdeckende Lernen, Fallbeispiele und Simulationen das fallbasierte und problemorientierte Lernen.
Sequenzierung der Inhalte
LMS bieten dem Autor für das Arrangement der Lehrmaterialien einen Fileserver- oder Webserver-Speicherplatz an, in dem er seine HTML-Seiten ablegen kann. Das LMS stellt Navigationsmittel zum Vor- und Rückwärtsblättern zur Verfügung. Dieses Design hat aber auch Konsequenzen:
Dies tun allerdings die meisten, ohne genau zu wissen, was die Pädagogik zur Sequenzierung von Lerneinheiten und Unterrichtsmaterialien sagt.
Das von Reiser und Gagné (1983) entwickelte Instruktionsmodell gliedert die Unterrichtseinheit daher in neun Sequenzen:
- Aufmerksamkeit erlangen und aufrechterhalten,
- Lernende über die Lernziele informieren,
- die Erinnerung an frühere Lernerfahrungen wachrufen,
- das Lernmaterial präsentieren,
- die Lernenden unterstützen,
- die Lernenden das Gelernte anwenden lassen,
- informatives Feedback anbieten,
- den Lernfortschritt evaluieren und
- Behalten und Transfer unterstützen.
Diese Punkte sollten bei der Erstellung von Lerninhalten und der Sequenzierung im Idealfall alle berücksichtigt werden.
CC BY SA 3.0 DE by Sonja Klante für EULE/wb-web
Schulmeister, R. (2005). Lernplattformen für das virtuelle Lernen. München: Oldenbourg.
R. Reiser, u.a. (1983). Selecting Media for Instruction. Que Corporation,U.S.
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Digitalisierung in der Erwachsenenbildung
Mit Smartphone,
Tablet und Laptop bringen Teilnehmende heute ganz selbstverständlich ihre
eigenen digitalen Geräte mit in Kurse und Trainings, Workshops und Vorträge –
unabhängig vom Thema. Für Erwachsenenbildung und Weiterbildung bieten sich
damit neue Chancen für das Lernen, das abwechslungsreicher, individueller und
kreativer gestaltet werden kann. Auch die Lehrenden können von digitalen Medien
profitieren, wenn sie um die neuen Möglichkeiten wissen und professionelle
Vernetzungsangebote kennen.