Handlungsanleitung
Stehen die Inhalte, Medien und Methoden für Ihren E-Learning-Kurs fest, kann es an die Feinplanung gehen. Hilfreich ist dafür ein sogenanntes Storyboard, das ähnlich einem Drehbuch beim Film oder einem Bauplan funktioniert. Hier finden Sie Anregungen, wie Sie ein solches Storyboard gestalten.
Die Erstellung des Storyboards ist ein kritischer Planungsschritt für ein E-Learning-Projekt. Das fertige Storyboard repräsentiert das Design und die inhaltliche Konzeption der Lernumgebung. Das Storyboard stellt damit eine Art „Blaupause“ dar, anhand derer das Projekt konkret entwickelt wird. Mit einem soliden Storyboard können Sie viele Fehler beim anschließenden Erstellen des Kurses vermeiden.
Das Storyboard planen und vorbereiten
In der Planungsphase entscheiden Sie über drei wichtige Bereiche: Inhalt, zur Vermittlung notwendige Methoden und dafür gewählte Medien.
- Inhaltsplanung: Grundsätzlich müssen Sie entscheiden, ob Sie Lehr-/Lernmaterialien selbst entwickelt oder einkaufen wollen. Gegebenenfalls müssen Anbieter ausgewählt werden. Bei Inhalten, die Sie dauerhaft anbieten wollen, müssen Sie auch daran denken, Aktualisierungszyklen festzulegen, damit das Material immer auf dem neuesten Stand ist.
- Methodenplanung: Klären Sie, welche Lehr-Lernmethoden zur Anwendung kommen sollen; welche synchronen oder asynchronen Lehr-Lernformen für welche Themengebiete gewählt werden (zum Beispiel Teleteaching, Teletutoring).
- Medienplanung: Stehen Inhalte und Methoden fest, sollten Sie klären, welche Lehr-Lernmedien Sie einsetzen können. Auch hier müssen Sie entscheiden, ob Sie Medien einkaufen oder selbst entwickeln.
Die Ergebnisse dieser Entscheidungen werden im Storyboard verknüpft. Sämtliche Bausteine des Kurses und deren Sequenzierung sind im Storyboard aufgeführt - zusammen mit durchschnittlichen Bearbeitungszeiten und einer Zuordnung der Medien zu den einzelnen Lernphasen.
Außerdem enthält das Storyboard Angaben zum Design sowie Standards für die Produktion. Dazu gehören zum Beispiel:
- Das Screen-Layout (die Aufteilung auf dem Bildschirm)
- Standardschriften, Schriftgrößen, Textgestaltung
- Grafikformate
- Layout-Raster und Hintergrundgrafiken
- Farben
- Entwicklungstools
- Audio-, Video- und Animationsqualitäten
Das Storyboard entwickeln
Nun kommt der Punkt, an dem alle Informationen in einem Dokument zusammengebracht werden. Dabei können die folgenden Punkte helfen:
- eine stimmige Vorlage verwenden
Das Rad muss nicht neu erfunden werden – es gibt im Internet bereits viele Vorlagen für Storyboards, die verwendet und gegebenenfalls an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können. Hier kann jeder das Format finden, mit dem er am besten arbeiten kann. Beispiele gibt es u.a. auf den folgenden Seiten: - überlegen, wie sehr das Storyboard ins Detail gehen soll
Es ist wichtig, die richtige Balance zu finden: Entscheiden Sie hier, wie viele Informationen zu Navigation und Links, Medien, Text, Interaktionen und Programmierhinweisen für das Team ausreichend bzw. notwendig sind, ohne zu überfordern oder zu sehr ins Detail zu gehen. - einen visuellen Plan des Kursaufbaus erwägen
Hat der Kurs komplexe Verzweigungen oder dynamische Inhalte, können visuelle Karten erstellt werden, damit verständlich ist, wie die Lernenden je nach Entscheidungspunkt durch den Kurs navigieren können. Den Navigationsfluss visuell zu verdeutlichen ist manchmal einfacher, als Nummerierungen oder Verweisen in einer Tabelle zu folgen. - Referenzen im Storyboard verwenden
Referenzen – sei es durch Nummerierung, Buchstaben oder eine Kombination aus beidem – helfen, die Seiten im Storyboard den tatsächlichen Kursseiten zuzuordnen. Kurze Referenzen machen auch die Seitenangaben beim Testen einfacher.
Ein gutes Storyboard hilft, die Ressourcen effizient einzusetzen und sogar Zeit und Geld zu sparen. Viele verwenden die Fertigstellung des Storyboards als Meilenstein für ihr Projekt – erst wenn es abgesegnet ist, wird mit der Produktion begonnen.
CC BY SA 3.0 DE by Sonja Klante/Angelika Gundermann für EULE/wb-web
Niegemann, H.M. (2012). Kompendium E-Learning. Berlin Heidelberg: Springer Verlag.
Kerres, M. (2001). Multimediale und telemediale Lernumgebungen: Konzeption und Entwicklung. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag.
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